Fragen und Antworten     

diese Seite enthält Fragen und Antworten zu interessanten Themen rund um den Selbstausbau


Kastenwagen mit Wohnmobil-Ausstattungen



Bei der Beschaffung eines Basisfahrzeugs sind Reisemobil-typische Ausstattungen erwünscht, wie z. B. Einzelsitze und fehlende Trennwand. Leider sind die wenigsten Gebraucht-Transporter so ausgerüstet. Ein Hinweis kam von Jürgen D. aus Rheinland-Pfalz zu einem Händler, der PSA-Neufahrzeuge mit derartigen Ausstattungsdetails liefern kann.

Peter B. aus NRW erkundigt sich nach Fremd-Ausbauer

Ich konnte einen Fiat Ducato günstig kaufen. Den Transporter möchten wir zum Wohnmobil ausbauen lassen. Hätten Sie für uns eine Empfehlung, an wen wir uns wenden können?

Antwort: Es gibt einige Ausbauer von individuellen Fahrzeugen, die jedoch mehr auf hochpreisige Basisfahrzeuge und auch Trucks spezialisiert sind. Anbieter finden Sie in den Kleinanzeigen der Fachpresse. Die Serien-Hersteller bekommen vom Fahrzeugbauer vorbereitete Fahrzeuge, der Ausbau beigestellter Kastenwagen ist nicht möglich. Da die Kaufteile nach einschlägigen Katalogen viel teurer sind als für die Hersteller und noch erhebliche Planungs- und Arbeitsleistungen hinzu kommen, würde ich etwa doppelte Endkosten gegenüber der Fertigung "von der Stange" vermuten. Der hier beschriebene Ausbau ist tatsächlich nur geeignet, wenn der Arbeitsaufwand als interessante Hobby-Tätigkeit verbucht wird.


Kostenlose Zeichnungen

Einzelne Unterlagen sind kostenlos verfügbar, bei Fahrzeug-Zeichnungen auf eine Fahrzeuggröße und einen Dateityp beschränkt. Häufig fragen angehende Selbstausbauer nach weiteren Zeichnungen. Hierfür gibt es inzwischen ein Basisfahrzeug-Zeichnungs-Paket für 10 €. Oder die Planungsunterlagen für etwa 0,1% der Projektkosten. Allein mit den Kaufempfehlungen kann man ein mehrfaches dieser Kosten einsparen.


3-D-Zeichnungen

Häufig kommt die Anfrage, ob dreidimensionale Zeichnungen verfügbar sind. Auf die Erstellung von 3-D-Zeichnungen habe ich seinerzeit mit folgender Begründung verzichtet:
 
Die hier behandelten Kastenwagen weisen hinter der Kabine eine einfach definierbare Geometrie auf: ein konstanter Innen- und Außenquerschnitt läuft über die gesamte Länge, lediglich im Bereich der C- und D- Säulen (hinter Schiebetür und am Heck) springt die Innenkontur in den Innenraum. Die Trennwand und die Türen sind weitgehend abwickelbar geformt. Somit ist der Ausbauraum mit wenigen Schnitten definiert. Die Lage der Verstrebungen und Sicken bzw. freien Blechfelder geht aus den Innenansichten hervor. Es ist bei 2-D-Übersichten zwar etwas mehr räumliches Denken gefragt, aber letztendlich sind aus 3-D-abgeleitete Fertigungszeichnungen auch nur zweidimensional...


Mansoor B. fragt nach der rechtlichen Seite der Befüllung von LPG-Gasflaschen

Wie ich in Ihrer Ausbaubeschreibung auf einem Bild erkennen konnte, haben Sie eine Gasflasche der Firma Safefill verbaut. Ich habe mir diese aus diversen Gründen ebenfalls für meinen Selbstausbau zugelegt und muss nun feststellen, dass die legale Betankung der Flasche gar nicht so einfach ist. 
Wie ist Ihre Erfahrung mit der Flasche, wo betanken Sie diese?

Antwort: Die GFK-Flasche für LPG habe ich gewählt, weil sie sehr leicht ist und ich aufgrund beruflicher Kenntnisse Vertrauen in die Festigkeit habe. Vom Lieferanten habe ich ein Abnahmezeugnis erbeten, welches bezogen auf EN12245 vom TÜV erstellt wurde. Tatsächlich ist die Verwendung von LPG-Flaschen in Freizeitfahrzeugen umstritten und wird vom Fachverband DVFG entschieden abgelehnt (siehe DVFG-Fachinformation "Füllen von Gasflaschen"). Vom TÜV sind keine eindeutigen Aussagen zu bekommen. Mein Gasprüfer hat sich auf die Vorschriften zurückgezogen und die Gasprüfung mit dem Eintrag einer 11 kg-Stahlgasflasche abgeschlossen. Ein einziges Argument eines anderen Prüfers ist nachvollziehbar: Wenn die recht simple Konstruktion des 80%-Absperrventils versagt, kann bei Inbetriebnahme einer vollständig gefüllten Flasche an einem Kocher flüssiges Gas austreten, was wohl in einem Fall zu einer Stichflamme mit entsprechenden Folgen geführt habe, wie er sagte. Deshalb achte ich beim Tanken auf die Füllmenge. In vielen Ländern wie hier in D tanke ich eigenständig, wenn ein Tankwart mal tankte, z. B. in Italien, hatte er keine Einwände. Für den Fall, dass der Tankwart Bedenken hat, habe ich einen mehrsprachigen Aufkleber angebracht, der die 80%-Abschaltung beschreibt. 
Anmerkung:  Die Verwendung ist somit nicht legal, da sie eine Eigenverantwortung des Nutzers voraussetzt, die allgemein als nicht gegeben angenommen wird. Der Festeinbau einer Gastankflasche (Wynen, Nöfer) wird auch nicht vorbehaltlos akzeptiert. Zur Problematik gibt es in Fachzeitschriften und im Internet zahlreiche Beiträge.


Günter B. aus Niedersachsen fragt, ob die oberen Vertikalversteifungen über den Radhäusern entfernt werden können, um ein Querbett maximal lang zu gestalten

Antwort: Ja, ist möglich. Ohne Eingriff in die Struktur des Basismobils lässt sich eine Liegelänge von ca. 1,9 m realisieren. Nach dem Entfernen der Versteifungen, bei 15 mm Isolierungsdicke, sind in Höhe der Matratze ca. 1,96 m möglich. Allerdings sollte eine Ersatz-Aussteifung eingebaut werden. Nähere Informationen, 2 Vorschläge für Aussteifungen und eine Lieferquelle für Erweiterungen sind in einem neuen Beitrag zu den Planungsunterlagen (09/2018) enthalten. 


Jochen B. aus BW fragt nach Unterlagen zum Übergang zur Fahrerkabine

Antwort: Der Hinweis ist berechtigt: viele Selbstausbauer möchten die Fahrerkabine mit drehbaren Sitzen in den Ausbau einbeziehen. Hierzu gibt es ab sofort (02/2018) eine Maßskizze, weiterhin ist geplant, die Einbeziehung der Fahrerkabine als weiteren Beitrag innerhalb der Planungsunterlagen zu erstellen. 
Nachtrag April 2018: Inzwischen gibt es diesen Beitrag mit dem Titel: "Integration Führerhaus". Man gewinnt in der Länge ca. 75 cm und kann damit z.B. in einen Jumper L3 oder Ducato L4 auch Längsbetten einbauen. Hierzu gibt es einen Grundriss-Vorschlag. Weiterhin kann man in der Fahrzeuglänge L2 einen Sanitärraum unterbringen.


Steffen P. aus Thüringen fragt nach Lieferquellen für die verwendeten Papierwaben

Antwort: Die im Video zu sehenden Nomex-Papierwaben (Reste aus dem Flugzeugbau) sind für den Möbelbau zu teuer. Eine Alternative sind Papierwaben, die z.B. in Zimmertüren verwendet werden. Ein Lieferant ist die Fa. Modulor. 15 mm kosten ca. 10 €/m². Hier ist weiterhin dünner XPS-Schaum erhältlich, der auch für Sandwich-Innenschichten geeignet ist, z.B. Optitron XPS, 6 mm = ca. 4 €/m². Beide Materialien können mit den Sperrholz-Deckschichten mit Holzleim (PVA oder PUR) verleimt werden. 

  
Eine häufig gestellte Frage:
Warum habt Ihr die Fahrerkabine nicht in den Lebensraum einbezogen?

Antwort: Es gibt mehrere Gründe: Die Wirkung einer guten Isolierung wird durch die nicht isolierte Fahrerkabine geschmälert.
Gebraucht-Fahrzeuge haben meistens 3 Sitzplätze in der Kabine, was für unser Fahrzeug gewünscht war. Der mittlere Sitz ist der Enkel-Sitz, der den Durchgang nach vorne behindert hätte. Das Fahrzeug wird jedoch üblicherweise nur von zwei Personen genutzt, deshalb ist der Raum-Verlust vertretbar.
Durch das Entfernen der Trennwand verliert das Fahrzeug an Stabilität, nach Info von Fiat werden als Ausgleich Verstärkungen eingebaut.
Wesentlich war der Wunsch nach einen großen zusammenhängenden Raum, deshalb sind Dusche/WC vorne links hinter dem Fahrer untergebracht. Auch vor den Hecktüren befindet sich eine Wand, man sitzt erkennbar in einem holzverkleideten Zimmer mit hoher Decke (H3) ohne Kraftfahrzeug-Ambiente.
Mehr eine Kleinigkeit: Man betritt den Ausbau von außen nach dem Herausziehen der manuellen Trittstufe, eine elektrische Betätigung ist nicht erforderlich. Und bei der Abfahrt entfällt meistens das Trockenwischen der Kabinenscheiben...
Allerdings: bei einem Fahrzeug für vier Personen, wie im Serienbau üblich, ist ein Durchgang mit Sichtkontakt zu den hinteren Sitzen erforderlich.


Marc J. aus Bayern fragt nach Ausbau-Details im Badezimmer:
 
  • Wie haben Sie die Acrylglasplatten an den Wänden und an der Decke befestigt?
  • Ich nehme an, geklebt. Wenn ja, welchen Kleber haben Sie verwendet?
  • Hat sich das bewährt oder würden Sie das heute anders machen? (Ich denke an die unterschiedlichen Temperaturausdehnungen der verschiedenen Materialien).

Antwort: Die Acrylplatten sind mit Schaumklebeband PE 2mm (KS862-19, Klebeshop24) geklebt. Abdichtung und Wärmedehnung war ein wesentliches Thema, nach Rechnung für +-20° Temp. auch bei 2 mm schiebeweicher Klebefuge grenzwertig, in der Praxis bis jetzt problemlos. An der Trennwand (mit der Brause) greift eine Abkantung der modif. Duschtasse hinter die Acrylplatte. Der PVC-Boden ist an den Ecken verklebt, so dass sich eine Wanne bildet, die aufgrund der hochgesetzten Fußleisten gut inspiziert und gereinigt werden kann. Tatsächlich erzeugt das Duschen praktisch kein Spritzwasser, da der bleibeschwerte Saum des Duschvorhangs 5mm über dem Boden endet. In den senkr. Ecken mit Acrylwandungen sind die Fugen 3-4mm breit und teilweise (an der Trennwand) mit hochdehnfähigen Kleber Soudal all classic weiß ausgefugt. Fuge wurde bei niedriger Temp. verfüllt, so dass normalerweise die Plattenstirnseite auf die Ausfüllung drückt. Bisher keine Ablösung, da gute Klebehaftung und 700% Reißdehnung.


Hans-Willi B. aus NRW fragt nach den Möglichkeiten zur Befestigung der Möbel an die Struktur

Antwort: Die Befestigung der Möbel ist der jeweiligen Situation angepasst: die senkr. Wände des Kleiderschranks sind mit den Längsprofilen der Karosserie verklebt (Sikaflex), Sitzkonsolen, Trennwand etc. mit dem Fußboden verschraubt (Spax-Holzschrauben). Die Küche wurde über das Podest der Gasflasche mit Boden und Karosserie verschraubt (2x M10), andere Teile sind an der Unterstruktur angeschlossen (Spax), die wiederum über Schrauben M5 und Einnietmuttern mit der Karosserie verschraubt sind. Flach auf Karosserieprofile aufliegende Holzleisten der Unterstruktur sind geschraubt (M5/Einnietmuttern) und zusätzlich geklebt (Sikaflex). Mit solchen Leisten sind auch u.a. die Rückwände des Kleiderschranks verschraubt (Linsenkopf-Spax 3mm/A2). Verkleidungen sind geklebt (Soudal all fix) oder geschraubt (Spax- oder Blechschrauben mit Zier-Senkscheiben), wenn aus Gründen der Zugängigkeit erforderlich (Türen, auch Deckenverkleidung). Die längslaufenden Trägerleisten der Hängeschränke (in Ecke Seitenwand/Dach) sind zur Karosserie geschraubt (M5/Einnietmuttern), die Trennwände der Hängeschränke sind über 5 mm-Holzschrauben mit Sechskantkopf angeschlossen, wobei die Schrauben durch ausgefräste Taschen in den Trennwänden montiert werden.
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